Als ich mir heute Morgen ganz euphorisch meine Lieblingssonnencrème ins Gesicht schmierte, kam mir wieder der Artikel in den Sinn, den ich neulich in einem Gratisanzeiger über Sonnencrèmes und UV-Filter gelesen hatte. Demnach können chemische UV-Filter Brustkrebszellen wachsen lassen. Dass auch immer alles einen Haken haben muss! Schmier ich mir das Zeug ein, krieg ich Brustkrebs. Schmier ich mir das Zeug nicht ein, krieg ich Hautkrebs. Geh ich gar nicht mehr an die Sonne, krieg ich Vitamin-D-Mangel. Und von Vitamin-D-Mangel krieg ich Osteomalazie, eine schmerzhafte Knochenerweichung. Auch darüber stand neulich etwas in der Zeitung. In solchen Fällen erinnere ich mich dann gerne an einen Spruch, der vor ein paar Monaten im Kundenmagazin meiner Krankenkasse abgedruckt worden war: „Auch wer gesund stirbt, ist tot.“ Ach, wie beruhigend! Jaja, alles hat seine Sonnen- und seine Schattenseiten. Ich habe mich heute jedenfalls riesig über den wunderschönen Wintervormittag gefreut, an dem Sonne und Wolken ein Schauspiel von Licht und Schatten boten.
Apropos Schattenseiten: Gestern war ich an einer Informationsveranstaltung zum Werk 1. Das ist das Überbauungsprojekt in Winterthur, bei dem nebst ganz vielen tollen Sachen auf dem Sulzerareal Stadtmitte leider auch ein Hochhaus realisiert werden soll. An der Info-Veranstaltung hat der Verantwortliche Departementsvorsteher erklärt, dass der Schatten des Hochhauses genau auf eine Halle fallen würde und in dieser Halle würde niemand wohnen und so würde der Schatten auch niemanden stören. Fand ich super. Also da wo ich wohne, in Winterthur-Veltheim, da ginge sowas nicht. Denn bei uns wandert die Sonne und mit ihr auch der Schatten. Der Winterthurer Bauherr meinte ausserdem, man solle wegen einer Kleinigkeit nicht das ganze Projekt bachab schicken. Eigentlich ist ein 80-100 Meter hohes Hochhaus per Definition keine Kleinigkeit. Aber Grösse ist wohl eine Frage der Perspektive. Und warum soll man aus einem Elefanten nicht eine Mücke machen dürfen, wenn das Umgekehrte auch möglich ist? Was das Hochhaus anbelangt, so hatte ich heute noch eine lustige Überraschung. Auf dem Heimweg von meinem Sonntagsbummel kam ich am roten Turm (Hochhaus Nr. 2 in Winterthur) vorbei und sah dieses Schild:
Vielleicht kämpfe ich beim Projekt Werk 1 ja gegen Windmühlen, aber diese Tafel ist auf jeden Fall Wasser auf meine argumentativen Mühlen. Wenn schon in einem von zwei Hochhäusern so viel Raum leer steht (10’000 Quadratmeter > Besenkammer), braucht es in Winterthur ganz bestimmt kein drittes!