Wenn der Berg ruft

Nebel auf dem Brienzersee,
warme Sonne in der Höh,
bunt die Wälder, frei der Tag,
klar die Luft; wer wandern mag,

zieht’s ins Berner Oberland
dort erlebt er allerhand.
Bähnli fahren, fliegen, geh’n,
manche bleiben manchmal steh’n,

um die Jungfrau anzuseh’n,
die trotz ihrem Alter schön
Mönch und Eiger noch ergänzt
und im Sonnenlichte glänzt.

„Mönch“, die Jungfrau ruft es laut
„siehst du, wer hier rüber schaut?“
ohne Brille hat sie’s schwer,
sieht die Weite nimmermehr.

„Pilger aus dem Unterland“,
sagt der Mönch, zeigt mit der Hand
auf den Niesen, wo sie sitzen
und ihr Mittagsmal verputzen

„Und was machen sie dort so?“
fragt die Jungfrau und ist froh,
dass der Mönch noch so gut sieht
wenn er auch fast nichts mehr hört.

Mönch und Jungfrau plaudern noch
über dies und das, jedoch
Neues ist nicht viel dabei,
als das stete Einerlei.

Und zum Schluss, wie jedes Mal
blicken sie vereint ins Tal
und sie träumen ungeniert
von Wurstkässalat garniert.

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