Im Bilderbuch „Hope Valley“

Als ich diesen Morgen nach dem Aufwachen einem Eichhörnchen vor meinem Schlafzimmerfenster zuschaute, wie es von Ast zu Ast sprang, dachte ich, heute wird ein guter Tag. Immerhin bin ich im Hope Valley, einer Landschaft wie im Bilderbuch. Darum hat es mich auch wenig erstaunt, als ich später auf meiner Wanderung durch die Eichen- und Ahornwälder den Kuckuck hörte und ein Hase vor mir über den Weg hoppelte. Der Waldboden war übersäht von Bluebells, am Wegesrand murmelte ein Bächlein und auf den Wiesen weideten die Schafe. So ist das eben in der Bilderbuchwelt. Wahrscheinlich werden die Bluebells morgen anfangen zu bimmeln, der Wind wird mir zuflüstern und die knorrigen Eichen ihre Äste nach mir ausstreckten. Übermorgen werde ich den Nektar der Blüten trinken, auf einem Grashüpfer reiten, in einer Baumnussschale den Bach hinunter treiben, einen Tannzapfenhut tragen, und in einem Pilzhaus wohnen. Ja, so ist das eben im Bilderbuch. Und so wird es auch bleiben, bis ich mit voller Wucht gegen den Bilderbuchdeckel knallen werde und da „The End“ steht. Denn leider sind es ja nur Ferien im „Hope Valley“ und ich muss wieder nach Ostermundigen zu meinem Hochhaus zurück.

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