Upside down under

Platz ist etwas Relatives – so wie Zeit. Obwohl man Platz in Metern, Centimetern und Millimetern und Zeit in Stunden, Minuten und Sekunden messen kann. Das hat mich meine Reise nach Australien gelehrt. Die Australier, die haben ja Platz zum Versauen. Denen käme es nicht im Traum in den Sinn, mehrstöckig zu bauen. Wozu Treppen steigen, wenn der Platz in Hülle und Fülle vorhanden ist? Die haben Wohnzimmer in der Grösse von Turnhallen, Sofasessel so gross wie ein Mittelklassewagen, fünfspurige Strassen quer durch die Städte und fette Autos. Everything’s big in Australia! Weil aber alle so viel Platz beanspruchen, braucht es umso mehr Zeit um von A nach B zu gelangen.  Aber das ist egal, denn die Zeit ist in Australien sowieso komisch.

Wenn man nach Australien reist, dann verschiebt sie sich: Der Frühling wird zum Herbst, aus Sommerzeit wird Winterzeit und aus Tag wird Nacht. So war ich denn auch ziemlich verwirrt, als wir eines Tages am Strand über den Stand und die Bahn der Sonne diskutierten. Die Sonne war nicht dort, wo ich sie erwartet hätte. Ich war überzeugt, dass sie in Richtung Osten wandert. Die Australier konnten mich immerhin davon überzeugen, dass die Sonne am Mittag auf der südlichen Hemisphäre im Norden steht. Mit dem Sonnenaufgang und Sonnenuntergang wurden wir uns allerdings nicht einig. wir verblieben schliesslich so, dass die Sonne in Australien eben nicht zringelum sondern backwards und forwards geht. Alles ist eben relativ – aber auf den gutschweizerische Kompromiss kann man sich immer und überall verlassen.

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